NFT Kunst: Eine Revolution in der digitalen Welt
Seit 2017 gibt es Non-fungible Tokens. Eher bekannt sind sie als NFTs. Erst im März 2021 erlebten sie ihren grossen Durchbruch, als das digitale Kunstwerk von Beeple “Everydays: the First 5000 Days” bei Christie’s für fast 70 Millionen US-Dollar versteigert wurde.
Ob teures digitales Kunstwerk oder Katzenvideo, Krypto Kunst ist faszinierend und spannend für alle. Aber was ist NFT Kunst und wie verändert sie die Welt der digitalen Kunst?
Was ist NFT Kunst?
Das Prinzip von NFT Kunst ist nicht so kompliziert, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Es ist eine neue Form der digitalen Kunst.
Früher war es schwer, ein digitales Kunstwerk exklusiv zu besitzen. Wie hätte ein Künstler nachweisen sollen, dass eine elektronische Abbildung wirklich von ihm stammt? Durch Bearbeitung des Bildes ist es leicht den wahren Ursprung zu fälschen. Heute ist es dank des nicht austauschbaren und nicht reproduzierbaren Eigentumstitels (NFT Token) möglich seine Kunstwerke zu sichern.
Jedes NFT Token ist individuell gekennzeichnet und mit einem einzigen Kunstwerk verknüpft. Dank der Ethereum Blockchain kann jeder Inhalt einen eindeutigen Besitzer haben. Selbst wenn er oft angesehen oder kopiert wurde, schützt dies die Originalversion. NFT Kunstwerke stellen durch ihre Einzigartigkeit damit ein Echtheitszertifikat dar.
Gleichzeitig kann ein NFT Token quasi als Lizenz zur Nutzung des Werks gelten bzw. eine solche beinhalten. Hierzu muss man eine solche Lizenz generieren.
Wer ein NFT besitzt, hat alle Rechte daran, einschliesslich der Reproduktion, Verwertung und des Weiterverkaufs. In den meisten Fällen können diese Rechte online verwaltet und gehandelt werden. Durch diese elektronische Abwicklung ist der Prozess für alle Beteiligten einfacher und schneller als je.
Diese neue Art Kunst zu verkaufen, scheint vielversprechend. Dank der schnellen Abwicklung von NFT-Transaktionen kann jeder Kunstliebhaber mit nur wenigen Klicks ein Kunstwerk kaufen.
Noch nie war es so einfach, ein Käufer, Sammler oder Wiederverkäufer von Kunst zu werden. Jede digitale Künstlerin kann entscheiden, ihr Werk als NFT weiterzuverkaufen. Dabei kann sie sichergehen, dass das Werk nicht einfach reproduziert wird.
Wie kreiert man NFTs?
Um ein NFT zu publizieren bzw. anzubieten, muss ein Künstler oder Besitzer ein digitales Werk direkt auf einem NFT Marketplace hochladen. Hierzu muss diese Form der Kunst zuerst „generiert“ werden.
NFTs können zunächst auf traditionelle Weise generiert werden, indem der Künstler einen beliebigen digitalen Inhalt erstellt. Dazu gehören etwa Kunstwerke, Musik oder ähnliches.
Als zweite Option können die Werke von KI erstellt werden. Dadurch bieten sich hierbei besonders spannende Möglichkeiten. Ein von KI kreiertes NFT wird auch generative Kunst genannt. Die erstellten digitalen Werke können leichter für das Publikum zugänglich gemacht und möglicherweise gekauft und verkauft werden. Meistens erfolgt die Generierung direkt über Plattformen, die auch einen Marketplace anbieten. Als Hilfe können auch Programme wie Bueno oder NFT-inator benutzt werden.
Künstler nutzen KI-Algorithmen, um einzigartige digitale Bilder zu schaffen, die dann als NFTs gehandelt werden. Die Werke sind oft das Ergebnis komplexer Berechnungen und Zufallsprozesse, die faszinierende und unerwartete Ergebnisse liefern.
Künstliche Intelligenz verändert die Kunstproduktion und wirft Fragen zur Autorenschaft und Originalität auf. Damit können Künstler durch KI mit neuen Materialien und Techniken experimentieren. Das Ergebnis sind Werke, die mit traditionellen Methoden nicht möglich wären.
Anleitung zum Verkauf eines NFT
Man kann sein NFT auf Plattformen wie Nifty Gateway oder anderen NFT-Marktplätzen zum Verkauf anbieten. So geht dies Schritt-für-Schritt:
1. Digitales Wallet und Kryptowährung
Für den Verkauf eines NFT wird zunächst ein digitales Wallet benötigt. Dieses Wallet speichert sicher Blockchain-Vermögenswerte wie Kryptowährungen und NFT. Damit können Transaktionen auf dem NFT-Markt durchgeführt und digitale Vermögenswerte verwaltet werden.
Ein Wallet wird auf einer entsprechenden App eingerichtet, wie zum Beispiel Coinbase oder Metamask. Nach der Installation und Anmeldung erhält man eine sogenannte Wiederherstellungsphrase. Diese Phrase ist wichtig, da sie zur Wiederherstellung des Wallets verwendet wird. Sie wird nur einmal vergeben und ist nicht wiederherstellbar.
Im NFT-Markt werden traditionelle Zahlungsmethoden wie Bargeld oder EC-Karten sehr oft nicht akzeptiert. Stattdessen ist in den meisten Fällen Kryptowährung erforderlich, um NFTs zu kaufen, zu erstellen und zu verkaufen.
2. Online-Marktplatz festlegen
Um NFTs zu verkaufen, muss ein passender Online-Marktplatz auswählt werden. Beliebte Optionen sind Online-Plattformen wie Rarible und OpenSea. Für die Nutzung eines Marktplatzes kann eine Anmeldegebühr erhoben werden. Zusätzlich wird oft ein Prozentsatz des Verkaufspreises als Gebühr erhoben.
Nachdem der Marktplatz festliegt, muss das Wallet mit dieser Plattform verbunden werden. Dies ermöglicht die Verwaltung von NFTs, durch Kollektionen zu stöbern und letztendlich eigene NFTs zu erstellen.
3. Erstellen der digitalen Werke
„Minten“ ist die Erstellung und Registrierung des NFT auf der Blockchain. Sobald ein NFT gemintet wurde, kann es nicht mehr verändert werden.
Tipp: Beim Minten muss sichergestellt werden, dass die Blockchain mit dem Wallet und dem Marketplace kompatibel ist.
Zu beachten ist, dass für den Upload und Verkauf des NFT eine Gebühr fällig wird. Dabei muss entweder eine „Gasgebühr“ bezahlt werden oder „Lazy Minting“ benutzt werden.
Die Gasgebühr variiert nach benötigter Rechenleistung. Je mehr Transaktionen ausgeführt werden, desto höher ist die Gebühr.
Beim “Lazy Minting” werden die Minting-Gebühren auf den Käufer übertragen.
Während dem Prozess muss auch eine Kryptowährung festgelegt werden, die für das Minting verwendet wird.
Dann kann ein Einzelwerk oder eine ganze Serie erstellt werden. Ebenso ist es möglich Kollektionen von NFTs zu schaffen, um später eine Serie zu ergänzen.
Selbst bei der Preisgestaltung ist man frei. Entscheiden kann man zwischen: Festpreis, Gebote annehmen oder zeitliche begrenzte Auktionen. Um das NFT attraktiver zu machen, können auch zusätzliche Inhalte angeboten werden.
Nach dem Minten kann eine Lizenzgebühr festlegt werden. Damit profitiert der Ersteller bei jedem zukünftigen Verkauf. Alle Transaktionen werden auf der Blockchain gespeichert.
Tipp: Es ist ratsam, ein Portfolio für deine Kunstwerke anzulegen. Dadurch können digitale Werke besser präsentiert und verkauft werden
Schwierigkeiten und Zukunftsaussichten
Beim Besitz und Verkauf von NFTs erfolgt die Speicherung der Token in einem rein digitalen Wallet. Den Code dafür kennt nur der Besitzer.
Gleichzeitig ist das Risiko des Verlustes des Wallets durch Sicherheitsverletzungen sehr hoch. Diese Probleme unterstreichen die Notwendigkeit, robuste Sicherheitsmassnahmen zu implementieren und das Bewusstsein für mögliche Gefahren zu schärfen.
Zusätzlich gibt es ökologische Bedenken, da NFTs, wie andere Kryptowährungen auch, einen hohen Energieverbrauch aufweisen. Wegen der Umweltbelastung durch die Blockchain-Technologie hinterfragen daher viele Künstler dieses neue Verkaufsmodell. Diese Risiken erfordern eine kritische Betrachtung und möglicherweise Innovationen, um umweltfreundlichere und nachhaltigere Lösungen zu finden.
Zu denken ist ausserdem an die regulatorischen Aspekte, denn je nach Funktionalität des Tokens kann die Herausgabe und Handeln mit diesem Token gewissen regulatorischen Bewilligungen unterliegen. Hierzu empfiehlt es sich, eine juristische Meinung (Token Assessment) einzuholen.
Rechtliche Aspekte von NFTs
Bei NFTs ist es wichtig, zwischen dem NFT selbst und dem zugrunde liegenden Werk zu unterscheiden.
In der Regel ist das Werk, sei es digital oder physisch, urheberrechtlich geschützt. Im Gegensatz dazu repräsentiert das NFT lediglich einen Verweis auf das Werk und ist daher nicht urheberrechtlich geschützt.
Urheber und Käufer können den Umfang der übertragenen Rechte individuell vereinbaren. Gemäss Schweizer Recht bleiben bestimmte wesentliche Urheberpersönlichkeitsrechte stets beim Urheber des Werkes und sind nicht übertragbar.
Der Verkauf eines NFTs überträgt lediglich das Eigentum an dem NFT, nicht jedoch an dem Werk selbst, es sei denn, es wurde eine andere Vereinbarung getroffen. Der Käufer erhält somit nicht automatisch das Recht, das eigentliche Werk zu bearbeiten oder zu verbreiten. Daher müssen Käufer und Verkäufer eine separate Vereinbarung treffen, um die Rechte am Werk zu übertragen.
Um dieses Problem zu lösen, kann eine NFT-Lizenz für das Werk selbst erstellt werden. Diese Lizenz gewährt dem Käufer bestimmte Nutzungsrechte am Werk. Die Vereinbarung sollte klar und detailliert festlegen, welche Rechte der Käufer erhält und wie er das Werk nutzen darf. Dazu empfiehlt es sich, mit einem Rechtsberater Kontakt aufzunehmen.
Digital Art und die Zukunft der Kunst
Die zunehmende Integration von Blockchain Technologie in den Kunstmarkt eröffnet weitere neue Perspektiven. Immer mehr digitale Künstler und Sammler erkennen die Vorteile der digitalen Revolution im Bereich NFT-Kunst. Dadurch erscheint die Zukunft der NFT-Kunst vielversprechend.
Die bildende Kunst verändert sich durch die Verbindung von digitaler Kunst und neuer Technologien. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie diese Entwicklungen die Kunstszene weiter verändern werden.