Schweizer Darlehen: Ein kompakter Ratgeber

Die Bedeutung von Darlehen in der Schweiz

Darlehen spielen eine zentrale Rolle in der Finanzwelt der Schweiz, sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. Sie bieten die Möglichkeit, grössere Anschaffungen zu finanzieren, unerwartete Ausgaben zu decken oder Investitionen zu tätigen. Es ist wichtig, die Grundlagen und Details dieser Finanzierung zu verstehen bevor man sich dazu entscheidet einen Kredit aufzunehmen. Besonders, wenn man die besten Konditionen anstrebt oder eine vorzeitige Rückzahlung plant.

Was ist ein Darlehen?

Ein Darlehen ist ein Vertrag, bei dem ein Kreditgeber einem Kreditnehmer einen bestimmten Geldbetrag zur Verfügung stellt. Der Kreditnehmer verpflichtet sich, diesen Betrag zuzüglich Zinsen innerhalb einer vereinbarten Frist zurückzuzahlen.

Diese Vereinbarung wird rechtlich durch einen Darlehensvertrag geregelt, der in der Schweiz in Art. 312ff. des Obligationenrechts geregelt ist. Diese Form der Finanzierung ist sowohl für private als auch geschäftliche Zwecke gängig.

Ebenfalls müssen gegebenenfalls die Regelungen des Konsumkreditgesetzes (KKG) beachtet werden. 

Die verschiedenen Darlehensarten

In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von Darlehensarten, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kreditnehmer abgestimmt sind. Diese umfassen unter anderem:

  • Barkredit: Ein flexibles Darlehen zur freien Verwendung, das sich besonders für Konsumausgaben eignet. Bei einem Barkredit ist der effektive Jahreszins besonders wichtig. Er bestimmt die Gesamtkosten des Kredits und beeinflusst die Berechnung der monatlichen Raten.
  • Baufinanzierung: Speziell für den Kauf oder Bau von Immobilien entwickelt, bietet diese Form langfristige Finanzierungsmöglichkeiten.
  • Betriebskredit: Unternehmen nutzen diese Kredite, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken oder Betriebskapital zu erhöhen.
  • Blankokredit: Dieser Kredit erfordert keine Sicherheiten, was ihn für Kreditnehmer attraktiv macht, die über wenige Vermögenswerte verfügen.
  • Partiarisches Darlehen: Der Kreditgeber beteiligt sich am Gewinn des Kreditnehmers. Diese Finanzierung ist besonders für Start-ups interessant.
Der Darlehensvertrag: Rechtsgrundlagen und Details

Ein Darlehensvertrag ist das zentrale Element eines jeden Kredits. Wichtige Bestandteile eines Darlehensvertrags sind:

  • Zinsen: Die Höhe der Zinsen hängt von der Art des Darlehens, der aktuellen Marktsituation und ggf. von der Bonität des Kreditnehmers ab. Der effektive Zinssatz stellt die Höhe des Entgelts für die Nutzung des Kapitals dar und kann fest oder variabel sein. Bei vorzeitiger Rückzahlung sollten die Bedingungen klar geregelt sein.
  • Rückzahlungsmodalitäten: Der Vertrag sollte klare Regelungen zur Rückzahlung enthalten. Dazu gehören die Laufzeit, die Höhe allfälliger Raten und eventuelle Sondertilgungsmöglichkeiten. 
  • Sicherheiten: Je nach Darlehensart kann es erforderlich sein, Sicherheiten zu stellen. Diese dienen dem Kreditgeber als Absicherung, falls der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Übliche Sicherheiten sind Immobilien, Wertpapiere oder Bürgschaften.
Wichtige Tipps für Kreditnehmer

Kreditnehmer sollten bei der Aufnahme eines Kredits einige grundlegende Tipps beachten. Dies hilft, finanzielle Risiken zu minimieren und die bestmöglichen Konditionen zu erhalten.

  • Bonität prüfen: Eine gute Bonität ist der Schlüssel zu günstigen Zinskonditionen. Vor der Antragstellung sollten Kreditnehmer ihre Kreditwürdigkeit überprüfen und eventuell bestehende Schulden reduzieren. Für Kreditgeber spielt die Bonität eine entscheidende Rolle.
  • Finanzielle Situation: Vor der Aufnahme eines Kredits ist es wichtig, die eigene wirtschaftliche Situation realistisch einzuschätzen. So wird sichergestellt, dass das Darlehen problemlos zurückbezahlt werden kann und der Kreditnehmer nicht in Verzug gerät.
  • Vertragsdetails: Es ist wichtig, alle Vertragsklauseln sorgfältig zu lesen. Bevor der Darlehensvertrag unterzeichnet wird, sollte der Vertrag genau überprüft werden. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Zinskonditionen, den Rückzahlungsmodalitäten und eventuellen Gebühren gewidmet werden. Damit können für den Kreditnehmer günstigere Konditionen ausgehandelt werden.
  • Kurze Laufzeit: Wenn möglich, sollte eine kurze Laufzeit für die vollständige Rückzahlung der Kredite gewählt werden. Bei einer längeren Laufzeit fallen höhere Kosten an.
  • Zwecksetzung: Bevor ein Darlehen aufgenommen wird, sollten genaue Unternehmensziele festgelegt werden. Eine effiziente Verwendung des Kredites wird den Unternehmenserfolg langfristig sichern.
Betriebskredite

Ein Betriebskredit ist eine Form des Geschäftskredits, der Unternehmen eine kurzfristige Finanzierung ihres Umlaufvermögens ermöglicht. Er unterstützt Unternehmen dabei, ihre Liquidität und Zahlungsfähigkeit zu sichern sowie mögliche Engpässe bei den finanziellen Mitteln zu überbrücken. 

Typischerweise wird dieser Kredit zur Vorfinanzierung von Aufträgen, Einkäufen oder Lagerbeständen genutzt. Darüber hinaus hilft er, saisonale Schwankungen im Umsatz aufzufangen und eignet sich so als Saisonkredit.

Unternehmen können die Kreditsumme je nach Bedarf flexibel nutzen und anpassen. Ein wesentlicher Vorteil von Betriebskrediten ist, dass sie häufig als revolvierende Kreditlinie zur Verfügung stehen. Das heisst, sobald der Kredit teilweise oder vollständig zurückgezahlt ist, kann der freigewordene Betrag erneut abgerufen werden, ohne eine erneute Beantragung. Diese Flexibilität erleichtert es Unternehmen, schnell auf neue finanzielle Anforderungen zu reagieren und potenzielle Geschäftsmöglichkeiten effizient wahrzunehmen.

In der Schweiz bieten sowohl klassische Banken als auch moderne Crowdlending-Plattformen Betriebskredite in unterschiedlichen Varianten an. Ein solcher Kredit wird meist mit einer Laufzeit zwischen 3 und 12 Monaten gewährt, wobei die Zinssätze und Gebühren von der Bonität des Unternehmens abhängen.

Fazit: Gut informiert zu besseren Entscheidungen

In der Schweiz bieten Kredite vielfältige Möglichkeiten, finanzielle Ziele zu erreichen. Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für eine kluge Kreditentscheidung. Ebenso wichtig ist das Verständnis der verschiedenen Kreditarten und der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Die sorgfältige Prüfung aller Aspekte ist der massgebende Schritt für Unternehmen, die einen Kredit aufnehmen möchten. Dazu gehört die Art des Kredits, der Vertrag und die Vorbereitung des Unternehmens zur Kreditaufnahme. So können Kreditnehmer ihre finanziellen Ressourcen optimal nutzen und mögliche Risiken minimieren.

Ob für private Zwecke oder geschäftliche Investitionen: Der Umgang mit Krediten ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Finanzplanung.

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